Nun, wenn mich mal jemand fragen würde,
ob es etwas gäbe in meinem Leben,
"Was" mich noch "schocken" könnte,
dann wäre meine Antwort diese:
*
"Wenn Du einmal Dein eigenes Kind
sterben siehst,
dann schockt Dich Nichts mehr
im Leben
Und so geht es mir.......
Mich schockt Nichts mehr
im Leben
*********************
Wie schön ist es für eine werden Mutter wenn Sie
erfährt das Sie Schwanger ist,
So ging es mir und Millionen andere werdene
Mütter. Man wußte es wird ein Mädchen ....
Ja ein Mädchen ganz sicher, Ricarda Janina
sollte Sie heissen wenn Sie das Licht der Welt
erblickt.
Dann war es soweit, es war ein Mädchen als
das Baby das Licht der Welt erblickte.
Blaue Augen, pausbacken, rosig, einfach
nur wunderschön.
Ricarda trank nicht besonders viel, eine Kranken-
schwester meinte "Das ist normal nach der Geburt
Babys schlucken Fruchtwasser, da sind Sie lange satt
Nach einer Woche war dann Ricarda zu Hause.
Sie war ein ruhiges Mädchen, Sie schlief (so
unglaublich wie es auch klingt )Nachts durch.
Sie lächelte nach wenigen Tagen schon, aber
Ihr Appetit steigerte sicht nicht, Sie trank
kaum über 50 ml. Ich machte mir Sorgen
und brachte Sie zu Kinderärztin, nach
langer Untersuchung von oben bis unten, sagte
Sie das Ricarda völlig in Ordnung sei, die Lunge
ist gut belüftet, das Herz schlägt regelmäßig und
Farbe hat Sie auch viel. Sie meinte:
"Das wird schon Ricarda ist eben kein grosser Esser.
Aber das wird noch besser werden, man müsse sich
etwas gedulden.
Ich freute mich das nun doch alles in Ordnung war.
Ricarda aß weiterhin nicht besonderslich viel,
aber Sie nahm zu, zwar nicht rasend schnell aber es ging.
Eines Tages, es war spät am Abend. Da ging ich
an Ihrer Wiege vorbei, und warf wie immer einen
Prüfenden Blick zur Ihr. Da bemerkte ich das Sie
seltsam Ihre Augen schloß. Das sah mir im ersten
Moment aus als ob Sie in der Bewußtlosigkeit fallen
würde, oder war Sie nur furchtbar müde???
Ich blieb dann vor Ihrer Wiege stehen, und berührte
Sie, da machte Ricarda wieder die Augen auf,
weil Sie sich erschrocken hatte, "komisch" dachte ich
mir. Das ganze kam mir irgendwie seltsam vor,
und fing an mir Sorgen zu machen.
Also dachte ich mir "Es ist Nicht verkehrt um diese
Uhrzeit zum Notarzt zu fahren" man kann Nie
wissen. Also Gedacht getan. Ich packte Ricarda
ins Auto, und machten uns auf dem Weg zur
Kinderärztin die zufällig Notdienst hatte.
Ich mußte lange warten, und Ricarda war wieder
hellwach, als ich dann endlich dran kam, untersuchte
die Kinderärztin Ricarda sehr Gründlich, dann
fühlte Sie den Puls, schaute komisch und fühlte
nocheinmal. Dann wurde ich langsam unruhig,
"Was macht Sie denn da???" Dachte ich mir.
Dann schrieb Sie einen Zettel, und sagte mir das
ich zur Kinderklinik fahren soll, Sie rufe dort
schon mal an, damit Sie wissen das ein Baby
kommt, damit Sie noch einmal gründlich
untersucht wird. Sie sagte sie Wisse nicht genau
was Ihr fehlt. Ich war so baff das ich ganz
vergas nachzufragen was Sie festgestellt habe.
Also setzte ich mich mit Kind ins Auto,
Da kramte ich den Zettel heraus den Sie
schrieb und mir mit gab, der war fürs
Krankenhaus. Aber ich las Ihn vor
der Fahrt durch, zumindest das was man
davon lesen konnte.
Was las ich da???? "kein Puls auf der Rechten
Seite am Handgelenk" ??? Wie soll ich das
nur Verstehen. Nun ja als ich dann in
der Kinderklinik ankam, kam ich auch sofort dran.
Man schickte mich mit Ricarda in den
2 Stock direkt zu Säuglings Station. Dort
wartete schon ein junger Arzt und eine
Krankenschwester auf uns, ich gab dann den Zettel
ab den ich von der Kinderärztin bekommen hatte.
Da stand ich nun, wären der Arzt den Zettel
las, er schmunzelte, und sagte "Wie kein Puls??"
Und schaute zu Krankenschwester,
Sie tat dann Nichts anderes als Dumm aus der
Wäsche zu glotzen.
Das machte mich innerlich wütend und hatte
das Gefühl die würden es nicht ernst nehmen.
Dann schickten Sie mich raus auf dem Flur,
wo Stühle standen, und ich solle warten bis die
Untersuchung vorbei ist .
Nun stand ich da und blickte den langen
Flur entlang, ich beobachtete dort einen Vater
der seinen Sohn auf dem Arm trug, der wie
verrückt am Husten war, hörte sich wie eine
Lungenentzündung an. Auf einmal hörte
ich Ricarda weinen, "hmm" Sie mag die
Untersuchungen gar nicht. Dann nach einer
Weile ging die Tür auf, der Arzt kam raus
und sagte mir das man Ihr Blut abgenommen
habe, und Sie nun runter müsse zum Röntgen .
Also gingen wir runter in den Röntgenraum.
Die Schwester sagte es ist nur um sicher zu gehen
das Ihr Nichts fehle, und Sie nur gründlich
untersucht werde. Das kam noch eine junge Schwester
herein die meiner Tochter den Namen
"Monchichi" gab weil Sie so aussehe, wie Sie
sagte, Monchichi ja der Spitzname ist Süß.
Den wird Ricarda immer bekommen.
Als ich gerade in den Namen Monchichi
vertieft war, erschreckte mich der Arzt der
aufeinmal in der Tür stand, Er sagte mir, das
schonmal nach Hause fahren könne, da die
Untersuchungen noch nicht ganz abgeschlossen
seien, und die Ergebnisse sehr wahrscheinlich
erst in der Nacht vorliegen würden oder
spätestens am frühen Morgen, ich sagte den
Arzt das er mich anrufen soll sobald die
Ergebnisse vorliegen.
Als ich dann zu Hause war, begann ich mir
den Kopf zu zerbrechen, was Ricarda wohl
haben könnste. Um mich abzulenken schaltete
ich dann mein Fernseher ein, erst dann konnte
"Abschalten" Nach wenigen Stunden klingelte
auch schon das Telefon.
Dann kam eine Niederschmetternde Aussage.
"Ihre Tochter ist schwer krank, Sie liegt
nun auf der Intensivstation, Sie hat einen schweren
Herzfehler, Sie muß Morgen schnell
mit dem Hubschrauber nach Bonn,
zur Herzklinik, vielleicht kann man
Ihr noch Helfen"..
Von einer Sekunde auf der nächsten brach
für mich eine Welt zusammen ....
Das Wort "Vielleicht kann man Ihr noch Helfen"
Das Prägte sich tief in meinen Gedanken ein,
Mein Gott warum nur meine kleine Tochter,
Was habe ich getan so bestraft zu werden.
Es zeriss meine Nerven und meine Gefühle,
es ist so als wenn einem das Herz aus dem
Leibe gerissen werden würde.
Am nächsten Morgen um 9 Uhr machte ich
mich dann auf dem Weg nach Bonn, um genauer
zu sein nach Sangt Augustin. Man quälte sich
durch einen Stau nach dem anderen. Und endlich
nach 4 Stunden Fahrt war ich dann endlich bei
meiner Tochter, Sie lag dort auch auf eine
Intensivstation, angeschlossen an der
Herzmaschine sowie künstliche Ernährung.
Aber Sie lächelte, das war einfach nur schön.
Es dauerte auch nicht lange da kam auch schon
Behandelnde Arzt von Ricarda. Er
setzte sich auf einem Hocker, und erklärte mir
das Ricarda Operiert werden müßte, denn
der Herzfehler den man schon in der
Kinderklinik festgestellt hatte, bestätigte sich.
Er sagte mir dann, das Sie einen sehr schwierigen
und sehr aussergewöhnlichen Herzfehler hatte.
Auf Deutsch, einen Herzfehler der 1998
in dieser form noch nie Operiert wurde, zumindest
nicht in Deutschland, in Amerika wäre das kein
Problem da sie mit der Medizin viel weiter
waren als hier zu Lande.
Aber das war auch kein Trost, da Sie den
Flug bis nach Amerika nicht überleben würde.
Also musste man sich noch ein Paar tage gedulden
bis Sie "Fitt" genug für die Operation war.
Am Tage als das große Ereignis bevor stand.
Klärte uns (mein damaliger Partner und Vater
des Kindes, und mir) Wie das von statten ginge
mit der Operation, Die Ärztin erzählte und
erzählte was Ricarda für einen Herzfehler habe,
Es stellte sich heraus das Sie nur eine Herzhälfte
hatte, da erklärte sich auch warum Sie Nur auf der
Rechten Seite der Puls spürbar war.
Dann kam noch hinzu das die Hauptvene die
vom Herzen zur Lunge führte extrem verengt war.
Das heißt, es kam Nie genügend Sauerstoff
ins Blut, der Atem war schnell, und die Füßchen
kalt. So wie die kleinen Fingerchen.
Als ob das schon nicht genug war, arbeitete
die einzige Herzhälfte die Sie hatte auch nicht
aussreichend, nein, eine Herzklappe funktionierte
nicht Ordnungsgemäß .
Also müsse Sie 3 mal im Jahr Operiert
werden um dem Herzfehler einigermaßen
auszugleichen. Da sagte die Ärztin, das Sie
Nie wirklich Gesund werden würde, und Sie
Immer Medikamente nehmen müsse.
Naja gut damit kann ich Leben.
Da kam auch schon die nächste Niederschmetternde
Aussage, "Aber Ihre Tochter wird nie so
alt wie eine Oma werden" Oh Gott, ich fragte nach
wie hoch denn die Lebenserwartungen seinen.
Da sagte die Ärztin, "bis zu 20 Jahre"
Und wieder brach in mir eine Welt zusammen.
Wenn ich heute darüber nachdenke was Damals
schlimmer wahr, zu erfahren das Sie nen
Herzfehler hatte oder das Ihre
Lebenserwartungen nur noch 20 Jahre waren,
Ich kann wenn ich Ehrlich bin die Frage heute
noch nicht beantworten.
Nun ja wie dem auch sei, wir hatten uns dann
knapp 2 Stunden über das vorgehen der Operation
unterhalten, und über die Zukunft des Kindes
mit dem Herzfehler, da war der Sport, den
sie nie machen durfte, Sie durfte nicht so
weinen wie jedes andere Kind, das würde Sie
überanstrengen, Sie bekäme dann nicht genug
Sauerstoff, Sie dürfte nie toben, und rennen
wie andere Kinder, und das alles weil Sie
eine "kaputte Herzhälfte" hatte, und die
andere ohnehin nicht vorhanden war. All
diese Dinge dürfte Sie nicht weil Sie so
schwer Krank war. Aber das war mir alles
egal, ich wollte nur eins, das sie ein Wunderschönes
Leben bekommt. Auf einmal erwähnte,
die Ärztin was mit Ihr Passiert wenn die
die schwere Operation nicht überleben wird:
Oh mein Gott dachte ich mir, das Sie während
der Operation sterben könnte, daran hatte ich
gar nicht gedacht. Da war die Angst da,
der Gedanke was ist wenn?????
Plötzlich wurde das Gespräch unterbrochen, weil
ein Notfall hereinkam, das hieß der Notfall
mußte vor meiner Tochter Operiert werden.
Und Ricarda sei nen Tag später dran,
Der Arzt versicherte mir das Sie fitt genug sei
auch noch nen Tag zu warten. Naja
immerhin Dachte ich mir, und ärgerte
mich innerlich, wie auch immer.
Auf dem Weg nach Hause regnete
es leicht. Viele Dinge gingen mir durch
den Kopf, "Was ist Wenn" oder wäre es nicht besser
wenn Sie während der Operation doch......????
Hier stockte mein Gedanke und ich schämte mich,
nur diesen Gedanken gedacht zu haben.
Aber was würde eine Mutter eines
Todkranken Kindes denken wenn es
um die Zukunft geht???
Ich träumte gerade zu auf der Autobahn
vor mich hin, was relativ gefährlich war.
Aber als ich so in den grauen Himmel blickte,
erblickte ich ein Bild was sich bis heute in meinen
Gedanken eingeprägt hatte. Das mag jetzt für jeden
anderen "Normal" sein, aber am diesem Tag
war es für mich etwas besonderes.
Ich sah wie sich die grelle Sonne durch die
düsteren Wolken schob, Sie strahlte so hell, das
man sogar ein wenig blauen Himmel
sehen konnte.
Dach schoß mir nur noch ein Gedanke
durch den Kopf
"Wenn es die Sonne schafft sich durchzukämpfen,
Dann schafft es meine Tochter auch"
und so packte mich wieder der Mut und
ich bekam wieder meine kraft zurück, die
man mir mit schlechten Nachrichten nur so
genommen hatte.
Ich fühlte mich das erstemal wieder besser.
Dann kam der Tag als es nun doch ernst
wurde. Die Operation stand bevor, meine güte
war ich Nervös. Ich stand an Ihr Bettchen
und beobachtete Sie, Ricarda schlief tief und
fest. Sie war nicht mehr an den Maschinen
angeschlossen.
Es dauerte auch nicht mehr lange da Tauchte
auch schon die Schwester auf, um Ricarda zu
holen. Wir beschlossen im der Cafeteria zu
warten, auf dem Weg Richtung Fahrstuhl
wurde Ricarda dann wach und blickte mit
Ihren Grossen Augen einen an.
Sie musterte auch die Schwester, es
kam mir so vor als ob Sie sagen wolle
"Wo bringst Du mich hin???"
Da verschwand Sie aus dem Fahrstuhl ,
Richtung Operationssaal, dann schlossen
sich die Türen, und es ging wieder hoch
Richtung Cafeteria.
Oben kam uns ein Arzt entgegen der
runter zur Ricarda ging, Er gab uns einen
Satz auf dem Weg,
"Solange die Tür des Operationssaals zubleibt,
läuft alles glatt" .
"Klasse" dachte ich mir dann, wollen wir mal
hoffen das die Tür zubleibt. Der Arzt wollte
damit sagen, wenn die Tür während der Operation
geöffnet wird, heißt es Nichts andres, als das es dann
um eine schlechte Nachricht handelt.
Aber die Operation soll circa 4 Stunden
dauern. Da konnte man nur hoffen das
während der 4 Stunden Kein Arzt auf-
taucht, aber das war in der Cafeteria gar nicht
so einfach wegzudenken , denn da tauchten
andauern irgendwelche Ärzte auf, die sich
ein Kaffee genehmigten. Nun vergingen
die Sunden die mir vorkamen als ob eine
Sekunde eine Stunde wäre.
Dann endlich sind 4 Stunden rum, ich war
erleichtert das während der Zwischenzeit keiner
von den Ärzten auf einem zukam. Nun wartet
ich geduldig daß ein Arzt endlich auf einem zu
kommen würde ....
Aber es kam keiner, und die 5 Stunde brach an.
Ich wurde langsam ungeduldig, und machte
mir wieder Sorgen, weil es nun doch länger
dauerte als man gesagt bekam.
Was war los??? also wartete ich.
Und wartete, und wartete, und nun
war auch die 5 Stunde herum, und Niemand
kam. Und so verging die Zeit, bis zur
7 Stunde. Dann endlich, da kam die
Ärztin, meine Ungeduld war so schlimm,
das mein Erstes Wort war "Lebt Sie???"
Da sagte die Ärztin:
"Ja, Sie Lebt, und Sie hat es gut überstanden"
Ich durfte dann auch zu Ihr auf der
Intensivstation. Da lag Sie nun, der kleine
Körper blaß, auf dem Brustkorb war nun
(wie ich es heute nenne) ein Reißverschluß.
Und die Augen fest verschlossen, Sie war noch
in Narkose, es war das erstemal in meinem Leben
das ich eine Herzmaschine gerne Pipen gehört
hatte. Das Pipen was einem zeigt das ein Herz
schlägt. Ein Monitor der die Herzkurven
anzeigte das alles in Ordnung war.
Es war wundervoll ich fühlte mich wieder Richtig
gut, und das seit Wochen.
Nun mußte Ricarda 4 Wochen im Krankenhaus
von Sangt Augustin verbleiben, bis Sie wieder "fitt"
ist um nach Hause zu kommen. Ich war alle
2-3 Tage bei Ihr.
Bis endlich der Tag kam, als Sie entlassen wurde.
Während dem Heimweg Blickte ich in den
Rückspiegel und sah wie Ricarda mit Großen
Augen die vorbei fahrenden LKW
bewunderte.
Endlich zu Hause angekommen, hat Sie
ne menge getrunken, diesesmal wirklich
viel. Ich war Stolz auf das Mädchen.
Einmal in der Woche sollte Sie zur Intensiv
Untersuchung erscheinen in der Kinder-
klinik . Es war alles in Ordnung, Sie
machte sich gut und nahm rasch zu.
Ihr Herz pumpte Ordentlich Blut
durch den kleinen Körper.
Ich fragte in der Kinderklinik
nach, ob meine Tochter eine Herzmaschine
für zu Hause bekommen kann, für mich
verständlich nach einer solchen schweren
Operation mit solch einem Herzfehler.
Aber der Arzt sagte mir Nicht zu,
Er meinte das sei nicht nötig,"Ihr geht es gut"
Was heißt hier "Ihr geht es gut???"
Wir haben es doch mit einem schwer kranken
Kind zu tun. Was erzählt der Arzt denn da
von "Ihr get es gut"??? Ich verstand die Welt
nicht mehr. Geht es der kleinen wirklich gut,
oder ist das der Krankenkasse zu teuer????
Ich war sauer. Da sagte Er dann noch,
beruhigen Sie sich und kommen Sie in eine Woche
mit Ihrer Tochter wieder. Ich fragte noch einmal
nach, da kam ein Satz von Ihm den ich
Niemals in meinem Leben vergessen werde
"Das Gerät würde oft fehlalarm schlagen"
Ich ging Wortlos.
So verging ein Tag nach dem anderen. Die
Kinderärztin war mit Ihr zufrieden, Sie
nahm weiterhin zu. Und bekam langsam auch
an Farbe, Sie wirkte nicht mehr so
blaß wie am Anfang.
Dann kam der Tag, den man Freitag
den 13. nannte, ich will nicht behaupten das
ich Abergläubisch bin, aber irgendwie hatte
ich auf einmal das Gefühl ich sei es.
Merkwürdig.
Wir waren am Abend noch Einkaufen,
Ich betrachtete Sie, und beobachtete wie
Ricarda all diese Bunten Dinge im
Kaufhaus ansah. Da sagte Damals mein
Partner noch zu mir
"schau mal wie gut es Ihr geht"
Das sagte ich leise
"hoffendlich ist das Morgen nicht vorbei"
Aber das stimmt Sie sah so gut aus wie nie
zuvor. Ich kaufte Ihr ein Stofftier und
eine Lichterkette, die ich Ihr dann an
dem Himmel der Wiege befestigte, damit
Sie die betrachten kann, es waren viele
bunte Gugeln.
Am nächten Morgen weinte Sie so
laut vor Hunge, das ich Ihr ein
Fläschen in Rekordzeit zubereitete.
Das freute mich besonders weil Sie in
letzter Zeit unglaublichen Appetit hatte.
Erst gab ich Ihr die Medizin, dann
anschließend Ihre Flasche, Dann hielt
ich Sie fest im Arm, spürte Ihre wärme
und Ihr weiches Haar.
Als Sie dann satt war. Legte ich Sie
in Ihre Wiege zurück. Ich schaltete
das Radio ein, und setzte ich wieder auf der
Couch. Meine Schäferhündin die vor
der Wiege lag, stand auf einmal auf, und lief unruhig
hin und her, das erschreckte mich.
Also sprang ich auf und ging zur Wiege,
Da lag Ricarda und verdrehte die Augen,
Atmete auf einmal so komisch, ich holte
meinen Partner aus dem Schlafzimmer, da
fing Ricarda an zu weinen an. Und schnappte
immer wieder nach Luft, da war die Panik groß,
Ich schrie meinen Partner an das er sofort
den Notarzt anrufen solle. Und dann sagte
ich " Sie stirbt"
Ich legte das Mädchen auf eine weiche
Unterlage auf dem Wohnzimmertisch,
und versuchte Sie mit Widerbelebungsversuche
am Leben zu erhalten, Sie schnappte nach Luft
und erbrach dann, Ich legte Sie auf der Seite,
um Ihre Luftröhre frei zu bekommen, ich
legte dann meine Hand auf Ihr
Brustkorb um die Schläge des Herzens zu
spüren, sie waren langsam der abstand
zwischen den Schlägen wurden länger, ich spürte
das Herz schon fast nicht mehr.
Und tat weiterhin alles um Sie am Leben
zu erhalten, nach 3 Minuten nach dem
Notruf stand der Notarzt vor der Tür.
Sie waren zu dritt und nahmen mir, dann die
Versorgung des Kindes ab.
Da stand ich nun Hilflos neben meinem
eigenen Kind, Machtlos, nichts mehr für
Sie tun zu können, und alle Hoffnungen in
Ärzten zu stecken.
Was ist denn so plötzlich geschehen???
Da schloß einer der Notärzte Ricarda
an eine Maschine an, was Ihre Herzkurven
angezeigte. Die zackigen Kurven wurden
immer weniger. Ein Arzt gab Ihr Sauerstoff
und der andere Ihr die Herzmassage,
Da lag Sie nun Ricarda die man Monchichi
nannte regungslos auf dem Tisch, ein letztes mal
sah ich noch wie Sie die kleinen Fingerchen
spreizte. Hat Sie sich erschrocken???
Dann ging ich raus im Garten, atmete
noch einmal durch, und Dachte
"ist das der Tag wo Sie auf einmal stirbt???"
Ist es nun soweit???
Ich ging wieder rein, und mein Partner fragte
eines der Notärzte ob Sie wieder gesund
werden würde.
Ich schaute während dessen auf den kleinen
Monitor. Und sah das dort keine zackige
Herzkurve mehr zu sehen war.
Ich wußte genau was dies bedeutete.
Einer der Ärzte rief dann in Bonn an,
und fragte ob man Sie auf dem schnellsten
Wege mit dem Hubschrauber,
nach Sangt Augustin bringen solle.
Dann legte Er wieder auf schaute seinen
Kollegen an, und meinte "
Das würde Sie nicht mehr schaffen"
Dann trugen Sie Ricarda nach draußen
Richtung Krankenwagen. Die kleine
war bewußtlos Sie bewegte sich nicht mehr,
Das Mädchen war so blaß.
Da hatte ich wieder dieses Bild vor den
Augen, wie Sie das letzte mal
Ihre kleinen Fingerchen spreizte.
Zu dem Zeitpunkt wußte ich, das ich mein
eigenes Kind sterben sah....
Ich setzte mich eine Weile hin, und rief dann
in der Kinderklinik an, man sagte mir das
Ricarda auf der Intensivstation läge.
Dann setzten wir und ins Auto und
fuhren Richtung Kinderklinik, und bereitete
mich schon mal auf eine schlechte Nachricht
vor. So war es dann auch, der erste Satz den
der Arzt sagte war:
"Ihre Tochter war schon Tod
als Sie hier eingeliefert wurde, aber
wir haben alles Versucht um Sie
wiederzubeleben" zwecklos.
Da saßen wir nun, der Arzt
erklärte uns, das Ihr kleines Herz
viel zu schwach war, es war nur noch die
Frage der Zeit gewesen wann es
aufhört zu schlagen, er meinte auch
das es schon ein kleines "Wunder" war
das Sie überhaupt so "lange" damit Leben
konnte. Er fragte auch ob ich die Kleine
Autopsieren lassen wolle, fügte aber
sofort hinzu das es Nicht Nötig wäre da
es ja bekannt war woran Sie starb.
Ich wollte es sowieso nicht. Also war das
Kapitel für den Arzt abgeschlossen.
Dann fragte er ob wir das Kind noch
einmal sehen wollen.
Er führte uns dann ins Nebenzimmer,
dort war ein silberner Tisch mit einer
Lampe darüber, ein gelbes Handtuch
lag auf dem Tisch, ein Handtuch was
den meine kleine Tochter bedeckte.
Als ich dann am Tisch stand, nahm der
Arzt das Handtuch beiseite.
Da lag Sie nun, meine kleine
Ricarda Janina "Monchichi"
Die kleinen Händchen übereinander, die Augen
geschlossen, sie blinzelte, das man abnehmen
könnte das Sie diese wieder öffnete.
Ihre Lippen waren blau. Ich streichelte
Ihre Wange, sie war eiskalt . Ich erschreckte
mich davor, es war ein schlimmes Gefühl, erst
Stunden vorher hatte ich Sie fest in den Arm
genommen und Ihre wärme wahrgenommen.
Nun lag Sie da, Ein schwerkrankes Baby
was Gott zu sich geholt hat.
Ricarda hat es nicht mehr geschafft, das kleine
Herz war einfach zu schwach. Nun stand
uns allen der schwerste Weg noch zuvor.
Am 2 Tag nach Ihrem Tod, bewahrte
man Sie in einer kleinen Kapelle auf,
ein kleines Stofftierchen in den Händchen,
Um den kleinen Sarg viele Blumen und
Kerzen. Die Luft war kalt.
Dann kam der Tag als die Beerdingung
war. Das war für mich der schwerste Gang im
Leben, der Weg zwischen Kapelle Richtung
Grabstätte. Ein kleiner Schneeweißer Sarg,
nicht grösser als 60 cm
mit wunderschönen Blumen
wurde vorausgetragen, eine menge
Leute waren gekommen,
Um abschied von einem kleinem
Mädchen zu nehmen was erst
gekämpft hatte, und dann doch verloren.
Ein letztes mal sah ich den kleinen Sarg
als er in der Erde eingelassen wurden
*************
Nun möchte ich hier ein Text einfügen
den ich als Todesanzeige für die
Zeitung schrieb.
**************
Wir freuten uns über die Geburt unserer
kleinen Tochter Ricarda Janina .
Wir waren schockiert über die Nachricht
Deines schweren Herzfehlers.
Wir haben gehofft und gebangt während der
7 Stündigen Herzoperation .
Wir waren überglücklich das Du es
überstanden hast. Nun lagst Du
2 Wochen auf der Intensivstation.
Wir freuten uns daß Du zurück zu uns
nach hause kamst.
Wir waren voller Hoffnung, das Du
gesund werden würdest .
Jedoch am Samstagmorgen wurde
Dein kleines Herz zu schwach .
Trotz Wiederbelebungsversuche hat
man Dich nicht retten können.
Dich leiden zu sehen und nicht Helfen
zu können, das war unser allergröster
Schmerz.
Nun verlorst Du Dein Kampf
ums Überleben.
So ist voller Trauer unser Herz.
Liebe kleine Ricarda, Du fehlst uns
sehr, es tut so weh, denn Dein Herz
schlägt nicht mehr!
****************************************
Etwas in eigener Sache:
Es ist eine unverschämtheit, was sich dieser Arzt
vor vielen Jahren herrausgenommen hatte,
ein schwerkrankes Kind als "lapalie" abzustempeln.
Ich hätte damals die Düsseldorfer Ärztekammer über diesen vorfall
Informieren sollen, denn solch einen Arzt sollte man die
Lizens als Arzt entziehen!!!
Und ich schreibe Nicht von der "allgemeinheit" Nein.
Ärzte sind keine "Götter" das ist mir Bewusst!!!!
Aber es hätte nur eine einzige "Bescheinigung" gereicht!!
für die Herzkontrollmaschine...
War das zuviel verlangt???
Vielleicht hätte es ja was genützt vielleicht auch nicht???
ich weiss es nicht, aber es währe gut zu wissen gewesen!!!!
So ein Gerät zeigt die kleinsten veränderungen des Herzens an!!!!
Und wenn der immer fehlalarm schlägt,... Na und?????
Ich habe mich irgendwann selbst drum gekümmert, und das
ist verdammt nicht einfach ohne diesen "Wisch". Ich
bin ständig hingehalten worden, dann endlich bekam
ich ne bestätigung,.... aber...... ne Woche nachher......
Da war es zu Spät !!!!
Ich kann nur hoffen das Niemand mit einem kranken Kind,
in solch einer Lage kommt wie ich, was lebenswichtige Geräte
angeht, ..... Nichts gefallen lassen!!!!
Das Leben eines Menschen geht vor!!!!
Es sind nun knapp 6 Jahre vergangen, heute habe ich dazugelernt!!
Damals "dachte" ich noch Nicht einmal daran, mal dagegen
anzugehen !!!
*********************************************************
In Liebevoller
Erinnerung
Ricarda Janina
geb.18.09.98
gest.14.11.98
************************************